Volker lädt wieder mal zu seiner Kulinarischen Weltreise ein, diesmal Abteilung: „Comfort Food“. Ich freue mich daher, euch ein typisch neuenglisches Comfort Food präsentieren zu können: Fish Chowder!
Als ich das erste Mal von dieser Küstenspezialität hörte, war meine spontane Reaktion: „Igitt!“ Fisch, Krebse oder Muscheln in Milch gekocht? Bei diesem Gedanken musste ich erstmal einen Würgreiz unterdrücken, so abwegig erschient mir das Konzept.

Ähnlich hat wohl die Gastfamilie meiner Stieftochter Francesca bei ihrem Ausstauschjahr in Braunschweig reagiert, als sie ihnen Peanut Butter & Jelly Sandwiches vorsetzte, ebenfalls ein populäres amerikanisches Comfort Food.
Während ich aber der Kombination von Peanutbutter und süss-fadem Traubengelee (auf weissem Schlabberbrot) bis heute nichts abgewinnen kann, reichte bereits ein Esslöffel Chowder, um aus mir einen Fan zu machen!

Chowders gibt es mit allem möglichem Meeresgetier – besonders häufig mit Clams (Venusmuscheln). Ausserdem gehören immer Kartoffeln hinein.
Die einzige, nicht maritime Variante ist Corn Chowder mit Mais. Den mag ich zwar auch gern, aber der beste aller Ehemänner leidet unter posttraumischem Schul-Cafeteria-Syndrom – gekochter Mais ist ihm verleidet.
Im Gegensatz zu Krebsen und Muscheln ist Fisch praktisch überall erhältlich, daher habe ich meinen Chowder mit Kabeljau zubereitet. Genauso gut ist dies Rezept für Schellfisch, Seeteufel, Venus- oder Miesmuscheln geeignet.

FISH CHOWDER (nach William-Sonoma: „Fish“)
(3 – 4 Portionen)
1/2 EL Oliven- oder Rapsöl
3 Scheiben Bacon, gewürfelt
1/2 Zwiebel, feingehackt
2 Knoblauchzehen, feingehackt
1 1/2 EL Mehl
250 ml Fischfond
250 ml Milch
60 g Schlagsahne
1/2 EL Maisstärke, aufgelöst in
3 EL Wasser
Pfeffer aus der Mühle, nach Geschmack
1/2 -1 TL gehackte frische Rosmarinnadeln
2 grosse Kartoffeln, geschält und in 1-cm Würfel geschnitten
227 g Kabeljaufilet, in 1-cm Würfel geschnitten
gehackte Petersilie, zum Bestreuen

Öl in einem Topf bei mittlerer Hitze erhitzen. Bacon darin knusprig ausbraten (ca. 5 Minuten). Bacon mit dem Schaumlöffel herausnehmen, in eine kleine Schüssel füllen und beiseite stellen.

Zwiebel und Knoblauch im Bratfett glasig dünsten (ca. 5 Minuten). Währenddessen Maisstärke in einem kleinen Gefäss in Wasser auflösen.

Mehl über Zwiebeln und Knoblauch streuen. Unter Rühren 30 Sekunden anschwitzen. Milch, Sahne und Fischfond hineingiessen und langsam zu Kochen bringen. Auf niedrige Stufe schalten, die Stärkemischung unterrühren und 1 Minute lang köcheln lassen. Rosmarin und Pfeffer hineinrühren.
Kartoffeln dazugeben. Ohne Deckel, unter gelegentlichem Umrühren köcheln lassen, bis sie beinahe weich sind, ca. 10 Minuten.

Zum Schluss Fisch und Bacon hineingeben und mitkochen, bis der Fisch opak und gar ist, ca. 4 Minuten.

Mit Petersilie bestreut servieren. Amerikaner essen gerne Oyster Crackers dazu – ich mag den Chowder lieber ohne.

Nach einer solchen warmen Suppe ist man für einen erfrischenden Küstenspaziergang in der Kälte gestärkt.

Soooo weit würde ich allerdings nicht mit meinem Wunsch nach „Erfrischung“ gehen!

Rezepte der übrigen mitreisenden Comfort Food Liebhaber:
Gabi von USA kulinarisch mit Comfort Food: Pan-Baked Meatballs
Britta von Brittas Kochbuch mit Steckrübenpfanne mit Äpfeln und Räuchertofu
Britta von Brittas Kochbuch mit Garbanzos con acelgas (Kichererbsen mit Mangod aus Spanien)
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Syrische Fettucine mit Linsen – Harak osbao
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit La Tartiflette Savoyarde – Kartoffelgratin mit Reblochon aus den Savoyen
Britta von Brittas Kochbuch mit Kartoffel-Lauchauflauf mit Champignonhack
Britta von Brittas Kochbuch mit Gemüse Jalfrezi aus Indien
Cornelia von SilverTravellers mit Pottsuse – köstlicher Brotaufstrich nach Omas Rezept
Wilma von Pane-Bistecca mit Älplermagrone – Schweizer Soulfood
Susi von Turbohausfrau mit Erdnussbrownies
Michael von SalzigSüssLecker mit Orangen-Marzipanschnecken
Susanne von magentratzerl mit Gemüseragout mit Kräuterklößchen
Barbara von Barbaras Spielwiese mit Mapo Doufu aus selbstgemachtem Tofu
Tina von Küchenmomente mit Chocolate Chip Cookies mit Haferflocken
Julia von Löffelgenuss mit Linsen Dal
Wilma von Pane-Bistecca mit Chicken Adobo – Comfort Food from the Philippines
Marion von LSLB Magazin mit Essen wie im Urlaub – Pollo al Limone – Zitronenhähnchen
Volker von Volkermampft mit Ziti Tagliati con Polpette – Nudeln mit Hackbällchen
poupou von poupous geheimes laboratorium mit Rösti aus der Schweiz!
Conny von food for the soul mit Vegetarisches Pad Thai in 30 Minuten
Monika von TravelWorldOnline Traveller mit Mühlviertler Wespennester
Liane von DieReiseEule mit Kreppel
Kathrina von Küchentraum und Purzelbaum mit Germknödel mit Vanillesauce
Simone von zimtkringel mit Kartoffelstock und Hack
Susanne von magentratzerl mit Mac and Cheese mit Crabmeat
Aniko von Paprika meets Kardamom mit Ukrainischer Borschtsch
poupou von poupous geheimes laboratorium mit Hannchen-Jensen-Torte (Trümmertorte) aus Friesland!
Britta von Brittas Kochbuch mit Grünkohl mit Kartoffeln und Kohlwurst aus dem Slowcuuker
Sylvia von Brotwein mit Lasagne Bolognese – Rezept klassisch mit Hackfleisch & Béchamelsoße
Sylvia von Brotwein mit Kürbisrisotto – Rezept klassisch italienisch
Silke von Rezepte Silkeswelt mit Backofen Berliner
Edyta von mein-dolcevita mit Piroggen wie bei Mama
Conny von food for the soul mit Klassische Krapfen mit Pflaumenmus
Carina von Coffee2Stay mit Backofen-Quesadillas texanischer Art
Tina von Küchenmomente mit Red Velvet Cupcakes zum Verlieben
Ute von Wiesengenuss mit Chicken Tikka Masala – typisch britisch?
Dirk von Low-n-slow mit Welsh Rarebits
Britta von Brittas Kochbuch mit Crêpes aux pommes et aux noix caramélisées (Crêpes mit karamelisierten Äpfeln und Walnüssen)
Wilma von Pane-Bistecca mit Pancit Canton from Lucille Comfort food from the Philippines
Sylvia von Brotwein mit Hühnersuppe selber machen – klassisch wie bei Oma
Simone von zimtkringel mit New Year Chow Mein
Cornelia von SilverTravellers mit Baked Feta Pasta
Sonja von fluffig & hart mit Gaufres lièges – belgische Waffeln
Sonja von fluffig & hart mit Jjapaguri – Ram-don
Volker von volkermampft mit Klassische Albondigas – spanische Hackbällchen
Aniko von Paprika meets Kardamom mit Nudeln mit DDR-Tomatensoße
Susan von Labsalliebe mit Khorak-e Koofteh Ghelgheli – Kartoffel-Karotten-Pfanne mit Hackbällchen خوراک کوفته قلقلی
Britta von Brittas Kochbuch mit Bienenstichdessert im Glas
Anja von GoOnTravel mit Lasagne Rezept – So kannst du Lasagne selber machen
Jens von Der Reiskoch mit Kreolisches Jambalaya
Sus von CorumBlog 2.0 mit Kürbiscurry mit Erdnuss-Sauce
Tanja als Gastbeitrag auf Volkermampft mit Chashu – japanischer gerollter Schweinbauch für Ramen & Co.
Volker von Volkermampft mit Kreolisches Jambalaya Rezept – Soulfood aus New Orleans
Cornelia von SilverTravellers mit Subway Cookies nachgebacken: White Chockolate Macadamia Cookies
Conny von food for the soul mit Fantakuchen mit Schmand vom Blech
Anita von Anita auf Reisen mit Kärntner Kasnudeln
Sehr interessant, dass in der Fischsuppe das Lieblingsgewürz der Deutschen (Speck/Bacon) verwendet wird. Leckere Kombination.
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Haha, Bacon ist auch das Lieblingsgewürz der Amerikaner!
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Also, diesen „Igitt“-Gedanken hatte ich überhaupt nicht. Ich bin sicher, dass Fish Chowder sogar ausgesprochen gut schmeckt!
Liebe Grüße
Tina
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Um so besser, wenn du keine Vorurteile überwinden musst! Probier ihn mal aus – er ist wirklich lecker.
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Klingt interessant. Irgendwie kann ich mir den Geschmack gar nicht vorstellen. Mal sehen, ob ich so mutig bin, dass man nachzukochen.
LG Liane
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Das ging mir ja anfangs genauso. Trau dich mal, du wirst es nicht bereuen!
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Chowder habe ich bisher immer mit Mais gekocht. Die Fischvariante gefällt mir gut. Und so eine cremige Suppe ist auch für mich Comfort Food.
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Einer meiner Lieblings-Chowder ist auch Crab & Corn Chowder. Versuch es mal mit Nordseekrabben, das ist bestimmt auch lecker.
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Hi Karin, ich hab mich eben beim Lesen richtig gefreut, kommt Chowder doch immer wieder in den in Neuengland spielenden Krimis vor, aber ich habe es noch nie gegessen! Das muss sich ändern!
Liebe Grüße
Simone
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Ja, den gibt’s hier wirklich in allen Restaurants (sogar als mexikanische oder Thai-Variante). Versuch es mal!
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Fisch gibt es bei uns einfach viel zu selten und Fischsuppe gab es ehrlich gesagt noch nie. Das sollte sich schleunigst ändern, denn dein Fish Chowder sieht sehr lecker aus!
LG Conny
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In Deutschland wäre ich auch nicht auf die Idee gekommen, Fischsuppe zu kochen. Die einzige Fischsuppe, die ich kannte, war Bouillabaisse, und die mag ich nicht besonders. Es muss nur ein einigermassen fester Fisch sein, der beim Kochen nicht gleich zerfällt.
LG, Karin
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Von Chowder habe ich schon viel gehört und gelesen, ich bin mir aber gar nicht sicher, ob ich das je gegessen habe… Mit der Milch sicher etwas ganz besonderes. Und schönes Comfort Food!
Um den Spaziergang an der Küste beneide ich Dich. Maine hat was.
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Ja, Maine ist wunderschön. Stell dir Norwegen vor, aber mit besserem (und billigerem) Essen!
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Das würde ich liebend gerne mal nach einem ausgedehnten Spaziergang an der Küste (allerdings ohne Bad ;-)) probieren!
Herzliche Grüße aus dem frühlingshaften Bayerwald
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Gestern hab ich hier die ersten Schneeglöckchen gesehen, aber es ist noch ziemlich kalt. Das Bad verkneife ich mir auf jeden Fall!
LG, Karin
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Ein toller Beitrag: eine schöne Geschichte, alle Zubereitungsschritte mit Fotos und noch ein Blick auf die Küste( oder zwei :)) Sehr interessant 🙂
Liebe Grüße
Edyta
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Danke, liebe Edyta!
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Hach! Maine! Da will ich hin…! Eines von zwei Reisehindernissen ist ja nun gsd abgewählt. Bis wir das zweite auch noch überwunden haben, werde ich mich mit dieser Suppe trösten!
Liebe Grüße
poupou
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Ja, Gottseidank sind wir das schlimmere Virus los, hoffentlich gibt es kein Comeback 2024 (dann wandern wir aus). Maine ist unbedingt eine Reise wert (und falls du herkommst, sag gern Bescheid). Wir haben auch noch andere Leckereien zu anzubieten (Probier mal die Blueberry Pie und die Popovers).
LG, Karin
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In San Francisco hatte ich mal ein köstliches Chowder – wobei ich nicht weiß, ob da Milch drin war. Das hier sieht ähnlich gut aus und hört sich einfach zum Nachkochen an.
Lieben Gruß Sylvia
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Wenn es Chowder hiess, sollte entweder Milch/und oder Sahne darin gewesen sein. Oder Kokosmilch für die veganische Variante. Versuch es mal, Sylvia.
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Gedanklich hätte ich Chowder ja mehr in Richtung Baltimore geschoben. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass wir bei unserem Maine-Kurzaufenthalt unfähig waren, etwas außer Hummer zu essen. Andererseits: der Chowder sollte sich in Deutschland einfacher zubereiten lassen. Jetzt muss ich nur wieder nach Maine kommen.
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Chowder ist laut Wikipedia tatsächlich eine neuenglische Suppe 😊 Ja, es geht kaum etwas über Hummer, besonders, wenn man ihn direkt im Lobster Pound mit Meerblick zu sich nimmt. Ich hoffe allerdings, dass du noch etwas Platz für Crab Cakes, Popovers und Blueberry Pie hattest.
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Wir waren entweder am Lobster Shack, Cape Elizabeth: Hummer, Leuchtturm, Meer, Pommes war schon sehr großartig und in Camerons Lobster House, Brunswick, „old school drive in“. So Old School und offensichtlich untouristy. Am letzten Tag haben wir uns dann noch zu Scallops entschlossen. Und ach, ja, Whoopie Pie zum Nachtisch gab es. Und jetzt will ich wieder nach Maine. Mist!
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Ja, im Lobster Shack in Cape Elizabeth sind wir auch schon öfters gewesen (vor Corona). Unsere Scallops hier sind grösser und süsser als die Coquilles San Jacques, die ihr in Europa bekommen könnt. Ich mag sie gern mit Pernod. Ich drücke die Daumen, dass solche Reisen bald wieder möglich sind. Ein Jahr lang haben wir uns schon nicht mehr von der Stelle gerührt!
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Ist ja nur halb Milch 😉 Aber stimmt: Ich habe damals auch erst sparsam geschaut, vor allem, als dann da noch haufenweise so Cracker reingebröselt wurden…
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Das ist eine sehr amerikanische Vorliebe. Mein Mann isst aber gern meine Portion mit, wenn wir diese kleinen Tütchen mit Crackers im Restaurant dazuserviert bekommen.
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Hallo Karin,
ein schönes Chowder hast Du da gekocht. Ich mag die auch sehr gerne und würde direkt zugreifen.
Gruß Volker
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Danke, Volker. Und schön, dass du den Weltreiseführer machst – ich werde es zwar nicht jedesmal schaffen, mitzureisen, aber freue mich über die Inspiration.
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Ich habe da noch so ein einsames Kabeljaufilet im Tiefkühler, das mag bestimmt gerne in einem Chowder schwimmen. Bei mir allerdings mit Mais! Ich habe ausschließlich gute Kindheitserinnerungen daran 😀
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Dein einsames Kabeljaufilet braucht dringend eine neue Umgebung! Das amerikanische Schulcafeteria-Essen hat meinem Mann nicht nur Mais verdorben, sondern auch Pilze, dicke Bohnen usw. Meine (damals 14-jährige) Tochter hat nach unserem Umzug in die USA aus genau diesem Grund mit dem Selberkochen angefangen 🙂
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Oh das ist so traditionell, wunderbar!
LG Wilma
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Danke, Wilma, eine sehr wohlschmeckende Tradition!
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Ich habe für den Weltreiseabstecher nach Irland auch einen Chowder gemacht.
Mein Mann und ich sind beide nicht die größten Milchfans vor dem Herrn, aber mit Fisch drin konnten selbst wir sie genießen.
Deine Bilder machen gerade auch richtig Fernweh.
Liebe Grüße
Britta
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Ja, ich bin auch kein Fan von Milch pur, es sei denn aufgeschäumt als Häubchen auf dem Cappuccino 😊 Ich wusste gar nicht, dass in Irland Chowder auch bekannt ist (aber von irgendwoher musste er ja kommen.
Das Fernweh müssen wir uns ja leider weiterhin verkneifen. Mein Mann und ich sind jetzt zwar geimpft, aber wo kann man schon hinreisen? Mein Sohn in HH erzählte mir gerade, dass dort mòglicherweise wieder an eine Ausgangssperre bevorsteht 🙄
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Schau mal hier:
https://brittas-kochbuch.info/?p=19885
Ich bekomme morgen meine erste Impfung. Hier in Deutschland geht alles ziemlich drunter und drüber.
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Danke, deine Version hat sicher auch sehr gut geschmeckt. Gut, dass du jetzt deine Impfung bekommst! Ich hatte beim ersten Mal nur einen etwas empfindlichen Arm, sonst nichts (Pfizer). Mein Mann beim zweiten Schuss auch einen Tag leichte Kopfschmerzen und ein leichtes Grippegefühl (Moderna).
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