Seit kurzem begebe ich mich mit Volker (Volkermampft) auf seine kulinarische Weltreise. Blog-Events sind für mich ja immer ein Ansporn, mich mit Themen zu befassen, die ein bisschen ausserhalb meiner üblichen Interessen liegen.
Das ist auch beim Dezember-Reiseziel China der Fall. Obwohl ich gern chinesische Restaurants besuche (für die Maine allerdings nicht gerade bekannt ist), kann ich die Male, die ich selbst chinesisch gekocht habe, an einem Finger abzählen.

Ich hätte mich jetzt vielleicht an General Tso’s Chicken oder Hunan Beef versuchen können, aber mein Blog ist, mit ein paar Ausnahmen, hauptsächlich Gebackenem gewidmet.
Chinesische Backwaren? Da fielen mir nur die kleinen Fortune Cookies ein, die mit ihren eingebackenen Zettelchen zukünftiges Glück oder Unheil verheissen.
Meine bisherigen Erfahrungen mit Kuchen in einer vielgerühmten chinesischen Bäckerei in Montréal waren auch nicht gerade ermutigend: die kleinen Gebäckstücke waren zwar wunderhübsch anzusehen, schmeckten aber, eins wie das andere, zuckersüss und fade.
Doch siehe da, in der neuesten Ausgabe des (von mir sehr geschätzten) Magazins „Bake From Scratch“, fand ich ein paar chinesische Neujahrsrezepte, darunter Hup Toh Soh – Walnusskekse mit Ingwer.

Als erstes beäugte ich argwöhnisch die Zuckermenge, doch die hielt sich in erträglichen Grenzen. Nüsse aller Art mag ich sehr, und zweierlei Sorten von Ingwer schien auch vielversprechend.
Also wurde den Hup Toh Soh die Ehre zuteil, die ersten Weihnachtskekse zu sein, die ich nach unserem Umzug von Bar Harbor in meiner neuen Küche in Portland (Maine) gebacken habe.
Mein gieriger Mann schnappte sich natürlich gleich einen noch heissen Cookie vom Blech, wobei er frech behauptete, der sei sowieso ein „Malfatti“ – zu hässlich zum Verschenken.
Wir habe die Kekse anschliessend (zivilisiert) zum Tee genossen: zu meiner Freude (ich war immer noch ein wenig skeptisch) schmeckten sie uns sehr gut, knusprig-nussig mit einem feinen Ingweraroma.
Sie bekamen 5 Sterne in meiner Rezeptsammlung, und ich werde sie bestimmt wieder backen.

CHINESISCHE WALNUSSKEKSE – HUP TOH SOH (adaptiert von „Bake from Scratch“)
(ca. 22 Stück)
Zutaten
76 g geschmolzene Butter
45 g Zucker
1 Ei (Kl. M)
25 g brauner Zucker
28 g Rapsöl (oder anderes neutrales Pflanzenöl)
1 P. Vanillezucker (oder 1 TL Vanilleextrakt)
2.2 g/1/2 TL Salz
219 g Weizenmehl Typ 405
2.5 g/1/2 TL Backpulver
1 g/1/2 TL gemahlener Ingwer
1/4 TL Backnatron
57 g Walnüsse, geröstet und fein gehackt
44 g kandierter Ingwer, fein gehackt
ca. 22 Walnusshälften, zum Belegen
1 Eiweiß, leicht geschlagen, zum Bestreichen
schwarze Sesamsaat, zum Bestreuen

Zubereitung
Backofen auf 180ºC vorheizen. Ein Backblech mit Pergamentpapier auslegen.
Butter, weissen und braunen Zucker, Ei, Öl, Vanillezucker und Salz im Mixer auf mittlerer Stufe mischen (ca. 1-2 Minuten), dabei zwischendurch an den Schüsselwänden herunterschaben, damit alle Zutaten gut vermengt sind.

In einer mittelgrosser Schüssel Mehl, Backpulver, gemahlenen Ingwer und Backnatron mit dem Schneebesen verrühren (so werden die trockenen Zutaten gründlich gemischt und ihr erspart euch auch das Sieben des Mehls).

Mehlmischung auf einmal zur Buttermischung geben. Auf niedriger Stufe rühren, bis sich alles gerade eben miteinander verbunden hat.

Als Letztes gehackte Walnüsse und kandierten Ingwer unterheben.

Mit 2 Teelöffeln Teigportionen à ca. 25 g abstechen und mit den Händen zu kleinen Kugeln rollen. Teigkugeln mit mindestens 3 Zentimeter Abstand aufs vorbereitete Backblech setzen.

Jede Kugel mit den Fingern etwas flach drücken, die Kekse sollen etwa 1 cm dick sein und einen Durchmesser von ca. 5 cm haben.

In die Mitte jedes Kekses eine Walnusshälfte drücken, dann Oberfläche mit Eiweiss bestreichen und mit schwarzem Sesam bestreuen.

Kekse ca. 10 – 12 Minuten backen (Ofenmitte), bis die Ränder leicht gebräunt sind. Kekse mit einem Spatel vom Blech auf ein Kuchengitter heben und abkühlen lassen.

Aufbewahrung: Die Walnusskekse halten sich in einer geschlossenen Blechdose mehrere Tage bei kühler Zimmertemperatur frisch.

Doch, die würde ich auch nachbacken wollen.
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😊 Fröhliche Weihnachten, liebe Ulrike!
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Die schmecken wirklich lecker.
LG aus Hong Kong
Wilma
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Finden wir auch! Stay safe!
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Liebe Karen,
Deine Kekse klingen sehr lecker. Ich bin allerdings eine recht unmotivierte Süßbäckerin. Mal schauen, wann ich die mal nachbacke – oder darf ich Dir meine Adresse schreiben. *lol*
Liebe Grüße und einen guten Rutsch
Britta
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Dir auch einen Guten Rutsch, liebe Britta! Und wenn du den Zucker weglässt und geriebenen Käse in den Teig mischst, hast du eine salzige Knabberei. Nicht mehr chinesisch, aber bestimmt auch lecker 😊
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Ich finde, die sehen ausgesprochen hübsch aus!
Liebe Karin, dir und deiner Familie wünsche ich ein wunderbares, gesundes und glückliches neues Jahr!
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Danke, liebe Petra, das wünsche ich dir auch. Weiß du eigentlich, dass dein Blog der erste war, auf den ich vor Jahren auf der Suche nach Brötchen gestoßen bin, als ich hier in Maine notgedrungen mit dem Brotbacken anfangen musste? 😊
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Ha! Ich brauch noch etwas zum Knabbern für meine Gäste morgen. Danke für dieses Rezept, das kommt auf jeden Fall dran.
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Prima! Und sie bleiben auch lange knusprig, unsere sind immer noch wie neu 😊
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Die Kekse klingen ja wirklich gut, auch wenn ich sie schon ziemlich exotisch finde. Perfekt wäre es sie vor dem Backen mal probieren zu können. 🙂 Lieben Gruß Sylvia
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Ich war auch etwas skeptisch wegen der Menge an Ingwer. Diese Skepsis war aber ganz unbegründet, der Ingwer-Geschmack ist dezent und inzwischen bin ich ganz begeistert, denn die restlichen Kekse sind immer noch knusprig und lecker.
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