Eis geht immer! Zorras Blog-Event für August – diesmal mit Gastgeber Christian von SavoryLens – kam wie gerufen, denn hier herrschen tropische Temperaturen, und wir essen Eis sowieso leidenschaftlich gern.
Nachdem ich das erste Mal Ben & Jerry’s „New York Super Fudge Chunk“ probierte, war ich für schlichte Ein-Geschmack-Sorten – ohne irgendwelche interessanten Einsprengsel und Beimischungen – verdorben.
In ein ordentliches Eis gehörten von nun an Schokostückchen, Nüsse, Karamell, Keks- oder andere Bröckchen, und gern darf auch ein fruchtiger oder schokoladiger „Swirl“ darin enthalten sein. Die einzige Ausnahme ist einfaches Vanilleeis, denn das vertritt bei uns die Schlagsahne bei Gebäck.
Für „Eis geht immer“ hab ich allerdings nicht versucht, Ben & Jerry’s nachzueifern, sondern ein Rezept von Van Leeuwen Artisan Ice Cream aus Brooklyn gewählt, das dem der beiden Vermonter an Qualität um nichts nachsteht.
Die Studenten, die 2008 ihr Eis aus einem Truck in Brooklyn verkauften, hätten sicher nie davon geträumt, dass ihre Kreationen es nicht nur in die Lifestyle-Rubrik der New York Times schaffen würden, sondern es auch bis in die Regale von Whole Foods und anderen Delikatessenläden.
Umso dankenswerter, dass die van Leeuwens ihre Rezepte nun auch mit Hobbyköchen teilen.
Espresso Ice Cream war für mich die naheliegende Wahl, denn ausser Eis geht bei mir grundsätzlich auch alles mit Kaffee. „To gild the lily“- um die sprichwörtliche Lilie zu vergolden, und das Rezept ein bisschen aufregender zu gestalten, habe ich karamellisierte Kaffeebohnen eingearbeitet.
Das Ergebnis ist das schweisstreibende Rühren am Herd unserer Sauna sommerlich heissen Küche allemal wert – Espresso Ice Cream with Espresso Brittle ist mein neues Lieblingseis!
ESPRESSO-EISCREME MIT ESPRESSO-BRITTLE (nach „Van Leeuwen Artisan Ice Cream“)
(knapp 1/2 Liter)
ESPRESSO-EISCREME
476 g/480 ml Schlagsahne
246 g/240 ml Vollmilch
125 g Zucker, geteilt
16 g Pulverkaffee, vorzugsweise gefriergetrocknet (ich habe Nescafé Gold genommen)
16 g unraffinierter Palmzucker (ich habe Ahornzucker genommen)
4 g ungesüsste Schokolade (100% Kakaoanteil)
4 g Kakaopulver
1 g Salz
6 Eigelbe (Kl. M)
ESPRESSO BRITTLE (1 Cup/240 ml)
200 g Zucker
60 g Wasser
14 g/2 EL Espresso-Bohnen, gehackt (Food Processor) oder zerdrückt (Nudelholz)
28 g Butter
Prise Salz
1. TAG
Schüssel fürs Wasserbad auf einen Topf mit leise köchelndem Wasser setzen (der Boden darf die Wasseroberfläche nicht berühren).
Sahne und Milch hineingiessen, dann 100 g Zucker, Kaffee, Palmzucker, Schokolade, Kakao und Salz hineinrühren, bis Zucker und Salz aufgelöst sind. Sahnemischung erhitzen, bis sich Dampf an der Oberfläche bildet.
In der Zwischenzeit das Eisbad vorbereiten: Schüssel in eine grössere Schüssel (oder ins Waschbecken) mit Eiswasser setzen.
Eigelbe mit den restlichen 25 g Zucker in einer weiteren Schüssel mit dem Schneebesen gut vermischen. Unter Rühren einen Schluck der heissen Sahnemischung hineingeben. Dann ganz langsam die Sahnemischung etwa bis zur Hälfte hineinrühren.
Die temperierte Eiermasse zurück zur restlichen Sahnemischung (überm Wasserbad) giessen.
Auf mittlere Stufe schalten. Puddingbasis unter ständigem Rühren mit einem Holzlöffel so lange erhitzen, bis Dampf von der Oberfläche aufzusteigen beginnt, und die Mischung so weit eingedickt ist, dass sie die Rückseite des Löffels mit einer Schicht überzieht (falls nötig, die Hitze wieder etwas zurückschalten).
Jetzt den Holzlöffel waagrecht halten und einen Finger durch die Puddingschicht ziehen: bleibt die Spur sichtbar, ist der Eiscremebasis fertig (hier musste so schnell gehen, dass ich kein Foto davon machen konnte).
Mischung durch ein Sieb in die Schüssel über dem Eisbad giessen. Einige Minuten lang rühren, bis die Eiscremebasis abgekühlt ist. In einen Behälter mit Deckel füllen und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Für das Espresso Brittle ein Backblech mit Backpapier auslegen, und das Papier mit Backspray einsprühen (dann löst sich der Karamell leichter).
Zucker und Wasser in einem dickwandigen Kochtopf mischen. Auf hoher Stufe erhitzen, dabei den Topf gelegentlich schwenken (NICHT rühren!), damit der Zucker sich gleichmässig färbt.
Wenn der Zucker eine helle Bernsteinfarbe annimmt, gehackte Espresso-Bohnen dazugeben (der Zucker wird aufschäumen) und im Karamell schwenken. Weiterkochen, bis der Karamell sich braun färbt.
Topf vom Herd nehmen und rasch Butter und Salz unterrühren. Espresso-Karamell in dünner Schicht aufs vorbereitete Backblech giessen (Blech etwas schräg halten). Abkühlen lassen.
Abgekühltes Karamell in einen Gefrierbeutel geben und mit der Kuchenrolle in kleine Stücke zertrümmern. In einem verschliessbaren Behälter (z. B. leeres Marmeladenglas) schütten und bei Zimmertemperatur aufbewahren.
2. TAG
Gekühlte Eiscremebasis in die Eismaschine füllen. (Leeren Eisbehälter derweilen ins Gefrierfach stellen). Entsprechend der Gebrauchsanleitung in der Maschine frieren, bis sie die Konsistenz von Softeis hat.
Die Hälfte des Espresso-Brittle unter die Eismasse rühren. Eis in den gekühlten Behälter füllen und im Gefrierfach aufbewahren. (Restliches Brittle zum Bestreuen aufbewahren).
Espresso-Eis mit Espresso-Brittle bestreut servieren.
oh Karin, ich schmelze dahin…. und das Eis-Buch klingt sehr verlockend- allerdings hab ich schon zwei, und sooviel eis produziere ich dann doch nicht.
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Ich habe eine geheime Schwäche für Bargain-E-Bücher (via BookBub), und kann oft nicht wiedersehen, wenn gute Kochbücher für $ 0.99 angeboten werden. Dieses Buch hat sich aber tatsächlich sehr gelohnt, weil alles, was ich bisher daraus probiert habe, sehr gut war. Mein anderes Go-To-Eiscremebuch ist „The Perfect Scoop“ von David Lebovitz – hast du das nicht auch?
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ja, The Perfect Scoop hab ich auch und schon Verschiedenes daraus getestet- so sehr intensiv ist meine Eis-Produktion ja nicht, über 2,3 mal im Jahr komme ich meist nicht hinaus. Und da bin ich mit zwei Büchern schon sehr gut bedient….
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Toller Artikel, schöne Dokumentation. Aber mal eben so ist das nicht gemacht. So viel Energie bringe ich bei 35 Grad nicht auf.
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Ola, dafür sind Blog-Events immer gut – ohne diesen Anstoß hätte ich mich vielleicht auch nicht aufgerafft 😉
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Das Eisbuch klingt wirklich verlockend – und die eingesprengten Streusel, Swirls usw. mag ich auch!
Kaffee- oder Espressoeis finde ich super. Und die Idee mit dem Brittle ist klasse. Sehr schönes Eis!
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Danke, Barbara!
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Kaffee geht bei mir auch immer in jeglicher Form. Das Rezept ist also gespeichert!
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Genau! Mein Lieblingseis „Coffee, Coffee – Buzz, Buzz“ von Ben & Jerry taucht immer nur sporadisch in Supermärkten auf, da musste ich ja zur Selbsthilfe greifen 😉
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