
Letztes Jahr haben viele Bäckerfreunde voller Begeisterung meine Herausforderung angenommen, das Schlosshotel-Cecilienhof-Vollkornbrot aus Potsdam nachzuempfinden – ganz nach dem Motto: „Geschmack trifft Tradition“.
Bestimmt könnt ihr noch ein zweites Brot mit historischem Hintergrund kreieren – einen Laib, der eines Ritters würdig ist – Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand.
Die Idee zu dieser Aktion kam mir während der letzten Deutschlandreise:
Mein Mann und ich besichtigen gern Burgen und Schlösser. Wenn wir in einer Gegend unterwegs sind, die voll davon ist, suchen wir nach romatischen Hotels mit Türmchen, Burggräben, schöner Aussicht und viel Historie.
Im Mai verbrachten wir zwei Nächte im Schlosshotel Götzenburg in Jagsthausen. Die mittelalterliche Burg Jagsthausen ist der Geburtsort des Götz von Berlichingen.
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Götz von Berlichingen (1480-1562) |
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Goethe machte den Raubritter zum Helden |
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Szene aus der diesjährigen Theaterproduktion des „Götz von Berlichingen“ |
Schlosshotel Götzenburg bietet nicht nur ein liebevoll restauriertes, mitteralterliches Ambiente, schöne Aussichten und eine ausgezeichnete Küche – es dient auch als Bühne für die alljährlichen Burgfestspiele Jagsthausen.
Einer der Höhepunkte ist – wie könnte es anders sein – das Drama um den streitbaren Ritter mit der eisernen Hand.
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Mein Mann zitiert Götz von Berlichingen |
Im (verhältnismässig moderaten) Zimmerpreis ist auch das Frühstück inbegriffen (etwas, das man zum Glück noch in den meisten deutschen Hotels erwarten kann – ganz im Gegenteil zu den USA!)
Das Ambiente – dunkel getäfelter Esssaal, strengblickende Ahnen an der Wand, Ritterrüstungen und Gobelins – hätte nicht angemessener sein können. Das Abendessen am Vortag war fabelhaft gewesen, daher sahen wir dem Frühstück mit freudiger Erwartung entgegen.
Alles war in Ordnung – ausser einer Sache, die für diese brotliebende Bäckerin wirklich zählt: dem rustikal aussehende Laib auf dem Tisch mangelte es traurigerweise an allem – an Knusprigkeit wie auch an Geschmack!
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Brote auf dem Frühstücksbüffet – eine massenproduzierte Enttäuschung |
Auf meine Frage hin erfuhr ich, dass das Brot nicht etwa vom örtlichen Bäcker stammte, sondern von einem Grosshändler geliefert wurde: daher der nichtssagende Geschmack und die gummiartige Kruste. Nicht im mindestens eines berühmten Ritters würdig! (Er hätte es wohl an die Hunde verfüttert).
Grummelnd überlegte ich am Frühstückstisch, was da zu tun sei. Sich beim Geschäftsführer beschweren? Oder dieses nette Hotel mit einem gehässigen Kommentar bei TripAdvisor abstrafen? Ich hatte ein bessere Idee.
ICH WÜRDE DEM SCHLOSSHOTEL EIN BROT SCHENKEN!
Daher bitte ich euch, liebe Freunde, helft mir, ein ganz spezielles Brot zu entwickeln, eins, das dem Ritters und seinem schönen Schloss Ehre macht (es ist übrigens immer noch im Besitz der Familie von Berlichingen!).
Obwohl dieser Laib für ein mittelalterliches Schlosshotel bestimmt ist – bitte, seht davon ab, ein Echtes Brot à la Don Sadowsky einzureichen. Der zähe alte Recke mag zwar etliche davon genossen haben, während er am Kämpfen oder im Kerker war, hätte dergleichen aber sicher nicht Gästen auf seinem Schloss serviert.
Ich gebe euch keine Deadline, die meisten von euch sind sehr beschäftigt, und wenn ihr teilnehmen wollt, werdet ihr euer Brot sowieso so schnell wie möglich backen.
Mit Yushkas Hilfe habe ich sogar erstmalig ein Banner mit Code-Box für euch gebastelt:
Jeder Beitrag (mit Fotos vom Brot und Krume) wird geposted und mit eurem Blog verlinkt (sofern ihr einen habt). Stellt euren Link hier bei den Kommentaren ein, oder mailt mir unter: drkarinanderson@gmail.com
Ich werde eure Brote dem Schlosshotel Götzenburg präsentieren, und wenn einer von uns nächstes Mal dort übernachtet (es ist wirklich einen Besuch wert!), wird er hoffentlich beim Frühstück ein Brot vorfinden, das (wie das Cecilienhof Vollkornbrot) guten Geschmack mit nobler Tradition verbindet.
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Schlosshotel Götzenburg |
Update vom 7.9.14: 30 Bäckerfreunde haben ihre Brot-Kreationen eingereicht – hier geht’s zum „Brotkorb für Götz“!
Eine tolle Idee!
Da werden wir doch gleich in der Küche verschwinden… 🙂
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Super! Ich freue mich, dass ihr mitmacht!
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Es gibt also keine direkten Vorgaben an Zutaten? Ich werde mich mal ein bisserl in die Zeit einlesen und schauen, was mir dazu einfällt 😀
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Ja, es soll ein leckeres Brot sein, das eines Götz von Berlichingen würdig ist, es muss kein wirklich mittelalterliches Brot sein (keine Maden, kein Kalk 😉
Ich würde mich sehr freuen, wenn du mitmachst!
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Oh mei, ein Goetz Brot, Eines dass man mit einem eisernen Handschuh anschneiden muss :). Heute Abend setzte ich einen Sauerteig an!!! Übrigens einen schönen Gruß an den Husband, der Mittelfinger ist ein alter Englischer Brauch der von den Langbogen Schützen der Engländer kommt, hat aber mit dem Goetz gar nix am Hut :)!
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Hallo Karin,
wenn Du bis Mitte / Ende August Zeit hast, bin ich gerne dabei. Zuvor muß ich noch dringend in Urlaub fahren, Dietmar und Lutz besuchen etc. So lange bleibt mein heimischer Ofen kalt.
Grüße,
Björn (tolle Idee übrigens, finde ich absolut unterstützenswert!!)
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Hallo Karin,
wirklich ein tolle Idee und lieben Dank für deine Einladung. Habe da schon eine Vorstellung, mal schauen ob es klappt…..
Lg
Dagmar
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Interessant, ich wusste gar nicht, woher der Stinkefinger kommt. Ich muss allerdings gestehen, dass ich meinen genierlichen Ehemann erst dazu überreden musste, diese Geste in Angesicht des Götz-Portraits zu machen, für ein lustiges Foto für diesen Post.
Schön, dass du mitmachen willst, ich bin schon gespannt, was dir einfällt.
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Prima, Björn, ich hab ja extra keine Deadline gesetzt, weil ich weiss, dass nicht jeder sofort Zeit hat.
Geniess deinen Urlaub, und viel Spass beim Treffen mit den Backkollegen. Ich freue mich auf jeden Fall sehr, dass du mitmachst, und es wird offenbar eine tolle Sammlung interessanter Brote werden – sowohl von deutscher als auch von englisch/amerikanisch/kanadisch/australischer Seite.
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Liebe Dagmar, wie schön, dass du mitmachen kannst. Ich bin sicher, dass dir ein leckeres Brot einfällt.
LG, Karin
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Liebe Leute: mit Sugarprincess Yushkas Hilfe habe ich gerade mein erstes Banner zustandegebracht. Wenn ihr wollt, stellt es in euren Blog-Post ein.
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Also, ohne weiter Umschweife hier mein Goetz Fladen fuer Dich 🙂
http://foodzeit.blogspot.de/2014/07/ein-gemischter-brot-fladen-fuer-goetz.html
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Super!
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Hallo Karin,
es ist zwar kein vollkorniges Brot geworden, aber zum Frühstück hat sich auch ein Götz gern „Flaumiges“ geknuspert. 😉
http://kochpoetin.wordpress.com/2014/08/02/ritterfruhstuck/
Liebe Grüße,
Eva
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Hallo Karin, ich hab mich daran gemacht und dem Recken ein Brot gebacken. Ich hoffe es wird munden.
Mit ganz lieben Grüssen über den grossen Teich.
Deine Chorus
http://mehlkaefer.blogspot.de/2014/08/domherrenbrot-fur-goethes-gotz.html
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Superleckere Brioches, und die meisten Männer mögen sowieso gern Süsses.
Danke fürs Mitmachen, Eva, und grüss die kleine My!
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Es hätte ihm ganz bestimmt gemundet, und er hätte, wie wir wissen, einen passenden Spruch über die Domherren dazu gehabt. Selten so gelacht!
Herzliche Grüsse,
Karin
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Hallo,
Auch ich habe ein Brot für Götz von Berlichingen gebacken, auf das es bald in mehr Hotels gutes Brot gibt.
Viele Grüße
Britta
http://www.brot-vom-niederrhein.blogspot.de/2014/08/kartoffel-weizen-roggenbrot-503911-fur.html
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Tolles Brot mit den zweierlei Kartoffeln!
Danke fürs Mitmachen, Britta,
LG, Karin
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Hallo Karin !
Ich habe doch noch geschafft, ein Brot für deinen Event zu backen.http://www.samskitchen.at/?p=1391
ich hoffen es entspricht deinen Erwartungen.
lg SAM
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Hallo Karin,
es ist vollbracht….ein Schwertbrot mit Schwarzbier ist es geworden.
Ein echtes Ritterbrot 🙂
http://www.brotecke.blogspot.de/2014/08/schwertbrot-fur-gotz.html
LG
Dagmar
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Das tut es wirklich, Sam!
Ein im Heerlager über dem Lagerfeuer gebackenes Brot gibt meiner Sammlung erst den rechten kriegerischen Pfiff!
LG, Karin
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Schöne Dekoration und leckeres Brot. Für Bier war ein Ritter sicher immer zu haben 🙂
LG, Karin
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Tolle Idee! Ich bin leider ein absoluter Brotback-DAU, sonst wäre ich dabei. Bin gespannt, wie das Hotel reagiert.
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Ich auch! Ich bin schon am Schreiben, beinahe fertig mit dem „Brotkorb für Götz“-Post.
LG, Karin
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